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Aktuelle Probleme der Schafhaltung
Die Schaf- und Ziegenhaltung erfüllt eine entscheidende Umweltfunktion, die auch die Landschaftspflege in weniger fruchtbaren Gebieten und die Erhaltung empfindlicher Ökosysteme umfasst. Mit Einführung einer neuen Umweltregelung zur Aufrechterhaltung der Schafhaltung, die mit Gewährung einer finanziellen Unterstützung je Mutterschaf verbunden ist, könnte ein Rückgang der Produktion eingedämmt werden. Gleichzeitig sind Verbesserungen in den Bereichen Produktionsverfahren und Produktqualität anzustreben.
Die derzeitigen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen lassen eine wettbewerbsfähige Schafhaltung nicht zu. Auch viele Jahre nach dem Hirtenzug von Berlin bis nach Trier haben sich die Rahmenbedingung für die Schafhaltung nicht verbessert.
Schafe sind schon seit ca. 10000 Jahren domestiziert. Stand am Anfang das Fleisch im Vordergrund, um unabhängiger von der Jagd zu sein, kam später die Woll- und Milchgewinnung dazu. Schafe auf der Weide wirken auf die meisten Menschen sehr beruhigend.
Es gibt die Unterschiedlichen Erzeugnisse vom Schaf Wollwachs Adeps Lanae, Cera Lanae
Im englischen und französischen Sprachraum und in Deutschland in der Umgangssprache auch als
Lanolin, Lanoline, Lanolinum bezeichnet.
Als rohes Wollwachs bezeichnet man das Sekret aus den Talgdüsen von Schafen, welches schützend die Wollfasern überzieht.
Hinweise über die Verwendung von rohen Wollwachs reichen bis in die griechische-römische Antike zurück. Pedanios Dioskurides Militärarzt unter Kaiser Claudius und Nero, hat die Verwendung von Wollwachs in seiner Materia Medica beschrieben.
Wollwachs wird bei der Wäsche von Schafwolle gewonnen. Abhängig von der Schafrasse enthält ungewaschene Rohwolle 8% bis 16% rohes Wollwachs. Dieses wird anschließend gereinigt und weiterverarbeitet für Wollwachs zur Unterschiedlichen Anwendungen.
Im Mittelalter wurde damit Eisen vor dem Verrosten geschützt
- Werkzeug, Ritterrüstungen, Schwerter usw.
- Medizinische Salbe
Heutige Verwendung für Wollwachs
Medizinische Anwendung
- Anwendung als Bestandteile bei Salben und Zäpfchen
- Vitamin D3 wird u.a. durch UV-Licht – Bestrahlung von Wollwachs gewonnen
- Bestandteil bei alkoholischen Lösungen zur Händedesinfektion
- Bestandteil bei wärmenden Schmerzpflaster
- Bestandteile von Kosmetika: Cremes, Lippenstift, Kajal, etc.
Sonstige Anwendung
- Verhindert Kontakt- Korrosion von Alu und Edelstahl
- Rostschutz auf Wollwachsbasis in der Seefahrt
- Bestandteil von Kriechölen zum lösen von verrosten Schrauben aber auch zum schmieren von Beweglichen Teilen auf Booten
- Als Entschäumer (patentiert) für wässrige Emulsionen insbesondere Bohr- Schneid- Schleifemulsionen
- Wollwachs als Weichmacher bei Dentalwachsen
- Bestandteil bei Imprägnier Sprays für Velours, Nubuk und Wildlederschuhe
- Bestandteil bei Lederfett für stark beanspruchtes Leder: Wanderschuhe, Arbeitsschuhe usw.
- Bestandteil von Wollwaschmitteln
- In Sprühemulsionen gegen Wildverbiss
Lanolin
Wollwachs wird oft als Lanolin bezeichnet. Lanae = Wolle; Oleum = Öl.
Lanolin ist aber eine Mischung aus 15T dickflüssigen Paraffin, 20T Wasser und 65T Wollwachs.
In der Schweiz und Österreich hat Lanolin eine etwas andere Zusammensetzung.
Lanolin wird in der Medizin als Salbengrundlage für Haut- und Nasensalben verwendet.
In der Kosmetik auch in Handcremes.
Wolle
Das in der Wolle befindliche Keratin wird von einem Hersteller (patentiertes Verfahren) in dessen Fußpflege Creme verwendet.
- Kleidung, Strickwaren, feines Wolltuch (Cashmere wolle – z.B. Brioni- Anzüge)
- Bettdecken
- Matratzen
- Teppiche
- Filz für Kleidung, Teppiche, Deko-Artikel, Handy-Hüllen etc.
- Dämmerung
- Dünger
- traditionell verwendeter wirksamer Schutz gegen Wildverbiss in Österreich
Schafmilch
- Käse
- Milch
- Joghurt
- Eis
- Seife
- Badezusatz
Schafleder
- Schuhe
- Kleidung
- Handtaschen
Schafdarm (die zartesten und teuersten)
- Wurstdärme für z.B. Frankfurter, Wiener, Nürnberger usw.
- Saiten für Zupf- und Streichinstrumente, Tennis und Badminton – Schläger
- Früher als Nahtmaterial bei Operationen (wurde von Körper resorbiert)
- Bogensehnen
Schafhorn
- Mesergriffe
- Haarkämme
- Schmuck
- Knöpfe
Hornspäne und Hornmehl als Dünger
Diese Liste ist nur ein kleiner Auszug über die Verwendung von Produkten bei denen Schafmilch, Wolle oder Leder usw. eine Rolle spielen.
Naturschutz und Schafe
Schafe haben ein breites Futterspektrum als z.B. Rinder auch ist ihr Trittverhalten ein anders, wodurch die Grasnarbe geschont und verdichtet wird.
Bei der Dammpflege zum Küstenschutz und auch z.B. an der Elbe sie sin unverzichtbar. Schafbeweidung hält auch die Landschaften offen, durch Gehölzverbiss z.B. die Lüneburger Heide. Dort ist u.a. die Heidschnucke heimisch.
Das Moorschaf erhält die Moore in ihrem ursprünglichen Zustand.
Auch werden alte verwilderte und verbuschtes Heiden durch Beweidung mit Schafen und Ziegen wieder in ihren Ursprung versetzt.
Durch den Erhalt der Grasnarbe wird der Boden vor Erosion geschützt wie z.B. in der Rhön.
Dort fühlt sich das Rhönschaf wohl.
Bergschafe können auch in sehr steilen Lagen immer noch Futter finden.
So hat jede Region ihre eigenen angepassten Schafe.
Alle hier Aufzuzählen sprengt den Rahmen. Schnucken, Rhön- und Bergschafe findet man wie die anderen Schafrassen auch, über ganz Deutschland verteilt!
Volker Bouffier ist bekannt für sein Engagement in zahlreichen Ehrenämtern. Nun greift er der Weidetierhaltung symbolisch unter die Arme – und übernimmt beim Förderverein der Deutschen Schafhaltung eine Lamm-Patenschaft.
„Dass wir mit Volker Bouffier eine Persönlichkeit mit höchstem gesellschaftlichen Renommee für eine Fördermitgliedschaft gewinnen konnten, freut uns sehr“, erklärt Wendelin Schmücker, Vorsitzender des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung. „In der Vergangenheit haben wir Herrn Bouffier als einen Politiker und Freund kennengelernt, der stets ein offenes Ohr hatte für die Belange der wirtschaftlich bedrängten und teils in Not geratenen Schäfer.“
„Ich übernehme sehr gerne die Lammpatenschaft. Damit bringe ich meine Verbundenheit mit den hessischen Schäferinnen und Schäfern zum Ausdruck. Diese Männer und Frauen sind Tag und Nacht bei jedem Wetter für ihre Tiere da, sie tragen mit ihrer Arbeit entscheidend zum Landschaftsschutz bei. Darüber hinaus versorgen sie die Bevölkerung mit erstklassigen Produkten wie Wolle und Fleisch. Dafür gebührt ihnen Dank und Anerkennung. Die Weidetierhaltung kommt allen zugute“, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier.
Wölfe und EU-Flächenprämie gefährden die Schäferbetriebe!
Den offiziellen Patenschafts-Termin werden Vertreter der Weidetierhaltung daher auch für das Gespräch nutzen und Änderungen auf nationaler und EU-Ebene anmahnen. Neben der Ausbreitung der Wölfe, der die Schafherden bedroht, ist es insbesondere die EU-Agrarförderung die den Schäfern Probleme bereitet. Denn seit der Umstellung von der Mutterschaf- auf die Flächenprämie im Jahr 2004 ist ein Großteil der Grundunterstützung für die Schäfer weggebrochen.
Wendelin Schmücker: „Die Flächenprämie eröffnet die Möglichkeit, allein durch den Besitz von landwirtschaftlichen Flächen enorme Summen aus den Fördertöpfen der EU zu erhalten. Damit ist ein unerbittlicher Konkurrenzkampf um Grünflächen einstanden, bei dem kleinere Betriebe und Wanderschäfer naturgemäß das Nachsehen haben. Die Politik ist aufgerufen, schnellstmöglich zu handeln, wenn die Weidewirtschaft mittelfristig überleben soll.“
16. November 2016
Anlässlich der Euro Tier 2016 überreichte der Vorsitzende des Fördervereins der deutschen Schafhaltung e.V. Wendelin Schmücker dem Ministerpräsidenten des Landes Niedersachsen Herrn Stephan Weil die 1. Lammpatenschaft des Fördervereins der deutschen Schafhaltung. Das Lamm wurde auf den Namen "Steffi" getauft.
Zuvor hatte der Vorsitzende des Landesverbandes Weser Ems Heiko Schmidt stellvertretend für alle Schafzuchtverbände Niedersachsens einige Sorgen und Anliegen der Schafzüchter und -halter Ministerpräsident Weil vorgetragen. Er wurde begleitet von Landwirtschaftsminister Christian Meyer. Gemeinsam mit Wendelin Schmücker wurden bei einem kleinen Imbiss die Nöte der Schafhalter besprochen.
Ministerpräsident Stephan Weil wies auf die große Bedeutung der Schafhaltung in Niedersachsen hin. Er sagte zu, die Anliegen der Schafhalter ernst zu nehmen und in Abstimmung mit den Interessenvertretern bestmögliche Lösungen zu finden.